Das Sterntalerexperiment II
Aus dem letzten Buch „WunderWelt ohne Geld“ ist nun „Das Sterntalerexperiment II – mein Weg nach Innen“ geworden, da es nochmal gründlich überarbeitet wurde.
Heidemarie Schwermer beschreibt in dieser Fortsetzung ihre spirituelle Entwicklung in der Begegnung mit ihrem „Höheren Selbst“, das sie Nataha nennt. Fragen, die sie schon ein ganzes Leben lang begleiten, werden ihr von Nataha erklärt. Das Leben ohne Geld ergibt sich aus ihrem Lebensweg als logische Konsequenz und erhält auch in diesem Buch viel Raum. Das Experiment „Leben ohne Geld“ zielt in eine Richtung, in der Verschwendung und Zerstörung Platz schaffen für ein einfaches, friedvolles Leben im Vertrauen auf höhere Werte. Der Weg nach Innen spielt eine immer größere Rolle für die Menschheit, glaubt Heidemarie Schwermer.
Leseprobe (Auszüge):
Inhalt
Vorwort
1 Die erste Begegnung mit Nataha, meinem Höheren Selbst
2 Konflikte: Fluch oder Segen?
3 Träume und Ideale
4 Die Geburt des Tauschringes
5 Ein Leben ohne eigene Wohnung
6 Die Medien
7 Geld zu verschenken
8 Das Gib und Nimm-Spiel
9 Achim
10 Geben und Nehmen
11 Gesehen werden
12 Erfahrungen im Miteinander
13 Meine Reisen nach Spanien
14 Selbstzweifel
15 Spirituelle Übungen
16 Auflösung von Störungen
17 Wieder die einzige Frau
18 (Un)verständnis für meine Lebensart
19 Tiere
20 Italienreisen
21 Die neue Welt
22 Der Umgang miteinander in der neuen Welt
23 Polaritäten
24 Die Filmemacher
25 Werte
26 Alte Muster
27 Kosmische Gesetze
28 Die neue Zeit
3 Träume und Ideale
Auch die Begegnung mit einer anderen Freundin vor ein paar Wochen macht mich nachdenklich. Gisela hatte behauptet, dass der Begriff Gott zu männlich geprägt sei und in Zukunft weggelassen werden müsse. Statt von Gott, dem Vater zu reden, sollten wir eine feminine Form finden, denn die Zeiten der männlichen Vorherrschaft seien vorbei, hatte sie gesagt.
Wie viele Gedanken haben sich die Menschen über das Thema Gott im Laufe der Zeit gemacht! Wie viele Bücher sind darüber geschrieben worden, Vorträge gehalten, wie viele Kriege geführt und Unglücke heraufbeschworen durch die Besserwisserei und Bevormundung. Auch ich habe mich mit dem Thema beschäftigt, immer wieder, habe nach der Wahrheit geforscht, mich auseinandergesetzt, gegrübelt, gezweifelt, alles verworfen, neu durchdacht. Konfrontiert wurde ich durch die Meinungen der anderen, die mir etwas überstülpen, mich überzeugen und bekehren wollten.
Ich habe für mich herausgefunden, dass es darum geht, sich nicht in die eine oder andere Richtung zu verlieren. Für mich ist es wichtig, offen zu sein, nichts zu verurteilen, jeden mit seiner Meinung da zu lassen, wo er oder sie gerade steht. Auch Margret mit ihrem Fanatismus hat ein Recht dazu.
Letztendlich geht es nur darum, dass wir alle in den eigenen Frieden kommen, mit dem wir die Welt schöner und lebenswerter machen können. Aber ist das wirklich so? Genügt das? Haben wir nicht die Pflicht, uns noch mehr einzubringen in das Weltgeschehen? Wie können wir zufrieden sein mit den Gegebenheiten, wenn wir wissen, dass täglich
100 000 Menschen verhungern? Wie können wir ruhig schlafen, wenn wir wissen, dass ganze Völker vernichtet werden, weil ein winziger Teil der Weltbevölkerung sich das Recht herausnimmt, die Erde auszubeuten und damit anderen Menschen die Lebensexistenz zu nehmen? Sind wir nicht alle dazu aufgerufen, an einer gerechteren Welt mitzuarbeiten?
Ich denke an die Frauenbewegung, die noch nicht einmal 200 Jahre alt ist. Als Anfang des 20.Jahrhunderts die Suffragetten in England mit aller Macht um das Wahlrecht für Frauen kämpften, war das nötig, denn sonst würden noch heute die Frauen ‘mit den kleinen Gehirnen, die nur dazu reichten, den Haushalt und die Kinder zu versorgen‘, wie es damals hieß, nicht wissen, welches Potential in ihnen steckt. Und auch die Menschen, die über Jahrhunderte als Sklaven ausgebeutet wurden, hätten immer noch nicht die Chance, ein freies Leben zu führen, hätte es nicht die Kämpfe dafür gegeben. Geht es nur mit Kampf, mit Gewalt, mit Macht? Nein, Kriege sollte es nicht mehr geben. Kriege verursachen zu viel Leid, zu viel Zerstörung und Unglück!
Ich ringe um Klarheit, um Ansatzpunkte für ein anderes Leben. Wie kann das gehen? Wie kann ich so leben, dass ich nicht Schuld auf mich lade, dass ich nicht länger mitmache bei den ausbeuterischen Ansätzen der jetzigen Welt? Wo steckt denn der Knackpunkt, frage ich mich? Was hat die Welt so gemacht, wie sie heute ist? Macht, Gier und Neid hat es schon immer gegeben. Die Menschen haben Kriege angezettelt, weil sie missgünstig und neidvoll waren, weil sie mächtig sein wollten und keinen Respekt voreinander hatten. Ist der Mensch wirklich so böse, so egoistisch und selbstbezogen, dass eine Veränderung gar nicht möglich ist? Schließlich wiederholen sich Situationen seit Jahrhunderten. Manche Menschen behaupten sogar, dass es ohne Kriege und Kämpfe nicht gehen würde, das zeige uns ja die Geschichte, in der die Kriege eine große Rolle spielten.
Es muss auch anders gehen, aber wie?
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5 Ein Leben ohne eigene Wohnung
Die erste temporäre Wohnung liegt hoch über den Dächern der Stadt, mit einer riesigen Terrasse voll kleiner Bäumchen und anderen Pflanzen. Die Besitzerin weilt für mindestens zwei Monate in Amerika. Ich finde in der Wohnung Musik, die mir aus dem Herzen spricht. Mozart und Joe Cocker erfreuen mich gleichermaßen, Vivaldi, die Beatles und andere, die auch meine Regale gefüllt hatten. Die zwei Monate tun mir so gut, dass ich keinerlei Heimweh oder andere störende Gefühle in mir wahrnehme. Alles hat seine Richtigkeit und läuft wie geschmiert. Als der Kühlschrank sich allmählich leert, braucht es eine neue Quelle, denn Hunger leiden will ich nicht. Meine Kreativität kennt keine Grenzen. Ich fühle mich nicht als Bettlerin, wenn ich mein Anliegen bei Geschäften vortrage, wenn ich nach abgelaufenen oder angeschlagenen, unverkäuflichen Dingen für mich und den Tauschring nachfrage. Vielmehr verstehe ich mich als Wegbereiterin für etwas Neues.
Die politische Komponente kommt bei den Verhandlungen mit dem Bioladen ins Spiel. Der Ladenbesitzer freut sich, dass er etwas unterstützen kann, was Sinn macht, dass er in Zukunft die überschüssige Ware nicht einfach wegwerfen muss.
Auch die Studenten zeigen Bereitschaft für Unterstützung und öffnen dem Tauschring ihr Haus. Hier können in Zukunft die Versammlungen stattfinden, neue Mitglieder sich anmelden und Aktionen durchgeführt werden. Ich frage mich oft, wie diese wunderbaren „ Zufälle“ zustande kommen, ob der Himmel mitmischt und Nataha ihre Verbindungen spielen lässt. Denn neben dem Bioladen meldet sich noch ein Biobäcker, ein Partyservice und andere Quellen, die an unserem Unternehmen teilnehmen wollen. So kann es gehen, eine Welt im Miteinander, ein Geben und Nehmen ohne Berechnung, denn die Gruppe ist ja auch bereit, mit ihren Fähigkeiten den anderen zur Seite zu stehen. Sie renovieren beim Bäcker, helfen mit im Bioladen und putzen die Küche des Partyservice. Das Geben und Nehmen ist gewährleistet. Überhaupt achte ich sehr auf den Ausgleich, will keineswegs als Schnorrerin angesehen werden. Doch eines Tages geschieht etwas, was mich sehr zum Nachdenken bringt und mir einen Quantensprung beschert. Sebastian, der junge Mann, der täglich zum Essen erscheint, der sich den Bauch vollschlägt, sich weder bedankt noch mithilft, sondern nur nimmt, ärgert mich über alle Maßen. So möchte ich das nicht haben, und ich überlege noch, ob ich mir Sebastian vorknöpfen soll, um ihn über die Regeln des Gebens und Nehmens aufzuklären. Plötzlich mischt sich Nataha ein. „Hier hast du eine Möglichkeit, etwas zu lernen, was wichtig ist für euch alle“, sagt sie. „Es geht darum, dass ihr aus eurer Tauschgesellschaft eine Gesellschaft des Teilens macht. Vom Tauschen zum Teilen ist ein großer Sprung, mit dem du heute beginnen kannst, denn Sebastian wurde dir dafür geschickt. Er spiegelt dir etwas, was dich trifft, dich verletzt. Du bemühst dich wahrlich, einen Ausgleich zwischen dem Geben und Nehmen zu schaffen. Wie oft hast du schon geputzt und Dinge gemacht, damit es stimmte, damit du nicht jemandem etwas schuldig bliebst. Niemand sollte dich eine Schnorrerin nennen, wie das jedoch immer wieder vorkommt, weil die anderen nicht sehen können, was du alles tust in deinem Alltag. Nun kommt Sebastian daher und bedient sich einfach. Er schnorrt sozusagen, was dich ärgert, weil du das auf keinen Fall willst. Jetzt wirst du jedoch von mir dazu aufgefordert, das Nehmen zu üben, ohne dabei über das Geben nachzudenken. Wenn du lernst, in dieser Weise zu sein, wenn du lernst, jede Berechnung außer Acht zu lassen, einfach nur dem Augenblick zu folgen und entweder nur zu geben, weil es gerade angebracht ist, oder nur zu nehmen, dann wirst du toleranter sein, kannst aufhören, andere zu verurteilen, weil sie sich anders verhalten als es deine Überzeugung ist. Was glaubst du, warum die Menschen so viele Feindbilder haben? Eben aus diesen Gründen, aus Engstirnigkeit und Mangel an Großmut.
Hast du verstanden, dass dein Ärger durch die Spiegelung entsteht, dass Sebastian etwas tut, was du dir niemals gestatten würdest? Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, dieses Verhalten zu verändern. Du darfst einfach etwas nehmen, wenn du es brauchst. Probiere es. Du wirst feststellen, dass das ein ganz anderes Gefühl ergibt, du in die Freiheit hineinwächst, aus Freude zu geben, was du gern gibst und nur das zu nehmen, was du wirklich brauchst.“ Ich bin sprachlos, empfinde doch das eben Gehörte als eine zu einfache Regel. Auf jeden Fall nehme ich mir vor, genau das zu tun, um was Nataha mich gebeten hat. Am nächsten Tag erscheint Sebastian mit einer Tüte voller Obst und Gemüse vom Bioladen, das er schon mal abgeholt hat, damit ich es nicht mehr tun müsse. So schnell geschieht Veränderung, denke ich, und sogar ohne dass wir darüber sprechen müssen.
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17 Wieder die einzige Frau
Diesmal bin ich eingeladen zu einer Fernseh-Talkshow mit einer Einschaltquote von ein paar Millionen Zuschauern. Wieder bin ich die einzige Frau. Das Thema hat mit Konsum und dem Verhalten der Konsumenten zu tun. Schon bald bemerke ich die bekannte Barriere, die ich an diesem Abend nicht überwinden kann. Ein paar Sätze kommen mir über die Lippen, ansonsten halte ich mich zurück, überlasse den Männern das Feld und fühle mich unfähig und kein bisschen souverän an diesem Abend. Bei Abschluss der Sendung fühle ich mich herein getappt in die alte Falle und unglücklich. Nie wieder, das war‘s. So etwas muss ich nicht mehr mitmachen. Aber schon am nächsten Tag verwerfe ich diesen Entschluss. Es gibt nämlich eine Einladung von einem anderen Sender. Thema ist wieder der Konsum und das Konsumentenverhalten. Gäste sind vier männliche Politiker und ich. Der erste Impuls ist ein klares Nein, hatte ich mich doch für ein „Nie wieder“ entschlossen. Auf der anderen Seite wittere ich eine Chance, die ich nicht einfach vertun mag. Zu offensichtlich ist die Übereinstimmung der beiden Situationen. So handel ich ein paar Maßnahmen mit der Moderatorin aus und traue mich erneut – mit Herzklopfen und den altbekannten Ängsten- in die Manege. Diesmal jedoch verhalte ich mich aus meiner Mitte heraus, habe meine Angst angesprochen und mitgenommen, sie abgesetzt auf einem Extraplatz und bald ihr Verschwinden bemerkt. Meine Beiträge führen zu einem Verständnis von Seiten der Politiker und der Zuschauer, wie ich an den späteren Mails feststelle. Die Annahme und Überwindung der Angst hat mich in das Vertrauen gebracht, in eine Bestätigung für den eingeschlagenen Weg. Das Vertrauen in alles, was geschieht, bestimmt mehr und mehr meinen Alltag und macht mich glücklich. Dennoch schaue ich auf alle Widerstände, verdränge nichts und lasse nichts aus. So empfinde ich auch unangenehme Tatbestände als göttliche Schöpfungsakte, die ich freudig annehme und einbaue in das Alltagsgeschehen.
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25 Werte
Bei der Sequenz ‚ohne Geld durch die Welt‘ mit einigen Jugendlichen wird viel Spaß und Freude sichtbar. Zehn Mädchen und zwei Jungen tauschen, was das Zeug hält und laufen zu Höchstformen auf. Mit einem Bleistift gehen sie los, den sie in Essbares umtauschen möchten, berichten begeistert von den verschiedenen Stationen dabei und ziehen durchaus philosophische Schlüsse. Das alles wird auf die Platte gebrannt. Ich präsentiere als Gast und Initiatorin den dokumentarischen Film über mein Leben ohne Geld. Der Tag mit den Jugendlichen hat Freude bereitet, aber macht das alles denn Sinn, frage ich mich bei Sichtung des Materials. Wir wollen doch gar nicht mehr tauschen, das Teilen soll im Mittelpunkt stehen, was hier gar nicht verständlich wird.
Die Begegnung mit den Jugendlichen in einer italienischen Schule ist etwas enttäuschend. Zwar sind die Schüler interessiert, fragen nach und äußern Verständnis zu Beginn der Stunde. Am Ende werden jedoch ein paar Jungen gezeigt, die ihre negative Kritik an meinem Tun nicht zurückhalten. So bleibt für den Betrachter des Films ein Unverständnis zurück.
Auch die Aufzeichnung der italienischen Fernsehshow, zu der ich mich hatte laden lassen, trägt keineswegs zu positiven Erkenntnissen für den Zuschauer bei. Im Gegenteil, einmal mehr muss der sich fragen, was das Ganze denn solle, wofür ich mich so abstrampele. Letztendlich fehle jegliche Überzeugungskraft für den Paradigmenwechsel einer neuen Welt. Ich, wie eine Kämpferin im Alleingang, die auf ihren Reisen in den Zügen traurig aus dem Fenster schaut, die andere nur sporadisch für ihr Tun begeistern kann und eher die Rolle eines Don Quichotte inne hat. Oder als traurige Gestalt mitten in der Einkaufszone, als Putzfee in verschiedenen Haushalten ohne politischen Hintergrund.
Wie konnte das geschehen? Ich selbst habe mich tatsächlich so dargestellt, die Filmemacherinnen nur eingeladen in Situationen ohne Tiefgang, ohne Allgemeinplätze, ohne politische Handlungen. Dennoch hat der Film Erfolg in der ganzen Welt, macht mich sogar über die Grenzen hinaus berühmt. Wieder einmal ein Zeichen dafür, dass alles seinen Sinn hat und Sinn macht, manchmal zwar anders als erwartet, aber nichts geschieht einfach so und verpufft im Äther. So erfahre ich Wertschätzung und Interesse von den Medien weltweit, bin bereit mich zu öffnen für die vielen Fragen und erkläre geduldig. Ich schreibe ein paar Texte für Zeitschriften, die ich immer wieder verschicke und mir auf diese Art eine Basis schaffe für mehr Tiefgang. Ein Text, der genauso übernommen und wiedergegeben wird in einer österreichischen Zeitschrift, handelt von den Werten der Zukunft.
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