Januar 2016

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

das neue Jahr begann für mich mit Schwung und Freude. Nach der ersten Woche jedoch kehrte Stille ein, absolute und totaler Rückzug. Mit den Energien ist es ja manchmal so, dass wir sie kaum steuern können, dass etwas geschieht, mit dem wir nicht gerechnet haben. Oft spielt das Kollektive dabei mit. Eine Freundin bestätigt mir jedesmal, wenn ich ihr von speziellen Dingen aus meinem Leben berichte, dass sie ähnliches bei anderen Freunden auch gerade erlebt. Manchmal sehen die Erlebnisse fast identisch aus. Das hat natürlich mit den morphogenetischen Feldern zu tun und unserem Zusammengehörigkeitsgefühl, das ja ständig wächst, je spiritueller wir werden. Ein Teil des Ganzen zu sein, die Individualität auszutauschen mit einer ganz neu erlebten Verbundenheit, macht glücklich.

Die letzten Wochen waren also Zeiten der Stille für mich und der Einkehr ins Innere. Dazu fallen mir die Rau-nächte oder Rauhnächte oder Rauchnächte ein. Sie beginnen am 25.12. des alten Jahres und enden am 5.1.
Der Begriff Rauhnächte kommt von Räuchern und stammt aus der Vergangenheit. Unsere Vorfahren führten ein Ritual ein: das alte Jahr wurde ganz einfach ausgeräuchert. So schufen sie Platz für das Neue, was im neuen Jahr geschehen wollte (oder sollte?) Jedes Jahr die gleiche Zeremonie: 12 Nächte wurden dafür anberaumt. Jede Nacht hatte ein anderes Thema und stand für einen Monat im Kommenden Jahr..
Seit einiger Zeit wird dieses Ritual wieder aufgegriffen von unterschiedlichen Gruppen. Es wird über die Themen meditiert, manchmal Buch darüber geführt, damit nichts in Vergessenheit gerät. Auch ich habe mich diesmal an dieser Sequenz beteiligt. Der Monat Januar hatte das Thema Stille als Schwerpunkt. Stille und Rückzug. Andere Monate standen unter Frieden, Liebe, unterschiedliche Strategien und anderes, sehr interessant.

Wie sollte das nun gehen mit der Stille? Ich war so eingespannt in ein eher geschäftiges Leben, dass ich mir den Rückzug gar nicht vorstellen konnte. Doch plötzlich tauchte die Wohnung vor mir auf, in die ich eintauchen wollte, um alles von mir abzuwerfen. Hier war ich überwiegend allein, musste mich nirgendwo unterordnen, konnte einfach auf mein Herz hören und tun, was es mir diktierte. Meist handelte es sich dabei um Meditationen, die mich trugen. Ohne jegliche Ablenkung gestaltete ich die nächsten 14 Tage, wurde Teil der Natur von meinem Meditationsplatz aus.
Ich fühlte die Sonne, lauschte dem Regen und verschmolz mit dem Wind.
Eigenartigerweise musste ich das alles von dem Platz am Fenster wahrnehmen, konnte mich nicht nach draussen begeben. Meine Gesundheit ließ das nicht zu, was mir jedoch keineswegs schwerfiel. Ich fühlte mich wie in einem Kloster, und Nebeneffekt dieser Zeit waren gravierende Entscheidungen, die ich für die Zukunft fällte.So habe ich das Gefühl, in dieser letzten Zeit wieder ein Stück gewachsen zu sein. Heute kehre ich zurück in den Trubel und bin auch damit zufrieden.
Mal schauen, was der Februar bringt, der unter dem Motto Frieden steht.
Uns allen ein ausgefülltes sinnreiches Jahr 2016 wünscht Heidemarie